Gitarrenaufnahme mit der Akustikgitarre: Setup-Tipps für zu Hause

Gitarrenaufnahme

OMG, wieviel Geld man als Gitarrist*in über die Jahre hinweg für minderwertige, überdimensionierte oder einfach ungeeignete Technik und Software für die Gitarrenaufnahme ausgibt, bis man endlich eine Ausstattung zusammen hat, mit der man wirklich etwas anfangen kann!

Es gibt im Internet so viele Beratungsartikel zum Thema Gitarrenaufnahme. Aber irgendwie passt das dann alles doch nicht zu den eigenen Bedürfnissen. Am Ende muss wohl jede*r selbst seine*ihre Entscheidungen treffen. Und auch seine*ihre Fehler machen. Aber es kann sicher nicht schaden, zur Inspiration einige Erfahrungsberichte durchzulesen. Hier also auch von mir ganz persönliche Empfehlungen für ein in meinen Augen sinnvolles Gitarrenaufnahme Setup für zu Hause.

Gitarrist*in oder Musikproduzent*in?

Kleiner Hinweis noch vorab: Dieser Artikel enthält Affiliate Links. Die Preisangaben sind auf dem Stand Januar 2024.

Natürlich ist die perfekte Aufnahmetechnik und -software für die Gitarrenaufnahme davon abhängig, wie professionell die Audios und Videos am Ende werden sollen. Es gibt Gitarrist*innen, die sich zu Hause ein komplettes Tonstudio einrichten. Die sich in Profisoftware reinfuchsen und beeindruckende Heimproduktionen zustandebringen (und damit sogar berühmt werden wie Billie Eilish und FINNEAS – Happier Than Ever Guitar Tab hier).

Wer als Influencer*in sein Geld verdient und ständig neuen Content raushauen muss, für den*die ist es sicher auch wichtig, von den Skills und der Ausstattung für die Aufnahme her gut aufgestellt zu sein. Das spart Produktionskosten und maximiert den Gewinn.

Wer sich aber nur gelegentlich eine professionelle Gitarrenaufnahme bzw. Musikproduktion gönnen möchte und ansonsten mit soliden und absolut herzeigbaren Selfmade-Varianten auskommt, für den gibt inzwischen außerordentlich gute bzw. vom Preis-Leistungs-Verhältnis her sogar traumhafte Möglichkeiten für Independent Musiker*innen, Gitarren- und Gesangsaufnahmen auf Topniveau zu bekommen.

Anwendungsfälle für das Heimstudio

Für zu Hause bleiben dann noch folgende Anwendungsfälle, für die die Ausstattung passen muss:

  • eine Übungssession aufnehmen, um anhand dessen Verbesserungsmöglichkeiten des eigenen Gitarrenspiels zu erkennen oder die Aufnahme mit dem*der Gitarrenlehrer*in zu diskutieren
  • eine Demoversion eines eigenen Songs aufnehmen, um damit seine Band zu briefen, Produzent*innen, Begleitmusiker*innen & Co. für die Studioaufnahme zu finden bzw. die Produktion des Musikvideos schon frühzeitig vorzubereiten
  • einfache YouTube-Videos aufnehmen, um mit der Gitarrenaufnahme sein Können der Welt da draußen zu zeigen

Und dafür sollte man sich zu folgenden Ausstattungsmerkmalen Gedanken machen:

Das Aufnahmegerät: Tascam DR-40X oder Zoom H6?

Ich kannte den Zoom H6, der je nach Modell 296 bis 376 € kostet, als kompaktes, vielseitiges, zuverlässiges Audioaufnahmegerät im praktischen Köfferchen aus beruflichen Zusammenhängen. Und wusste, wie gut er ist. Natürlich ist die Bedienung des Menüs mit dem pressbaren und seitlich verschiebbaren Regler an der rechten Seite ziemlich oldschool. Aber wenn man sich daran gewöhnt hat, super simpel.

Trotzdem habe ich mich hinreißen lassen und gedacht, für die Gitarrenaufnahme im Heimstudio spare ich Geld. Und komme mit dem Tascam DR-40X aus. Es gab viele gute Erfahrungsberichte im Internet. Er wurde oft als Alternative zum Zoom H6 genannt und sollte nur ein Drittel kosten (216 €). Noch dazu sieht er ziemlich ähnlich aus.

Aber das Geld war zum Fenster rausgeworfen. Wer einmal den Zoom H6 mit seinen vier Kanälen in der Hand hatte und die Aufnahmen gehört hat, der möchte mit nichts anderem mehr arbeiten. Das ist eine Glaubens- und Gewöhnungsfrage wie iPhone oder Samsung Galaxy. In die Bedienung des Tascam DR-40X habe ich mich einfach nie richtig reingefunden. Das Gefühl, Qualität in der Hand zu haben, entsteht nur beim (etwas schwereren) Zoom. Während der Tascam sich einfach nach billigem Plastik anfühlt. Also für mich gibt’s da nur eine richtige Entscheidung.

Die Aufnahmesoftware: Ableton Live oder Audacity?

Als ehemalige Hörfunkredakteurin und nebenberufliche Bloggerin und Journalistin mache ich Audioschnitt zu Hause schon lange mit der Freeware Audacity. Sie nennt sich nicht umsonst „vollwertiges Tonstudio für zu Hause“. Man kann damit selbst längere, komplexe Podcasts oder Hörfunkbeiträge ganz wunderbar schneiden. Und, ohne sich vor Kritik für schlechte Qualität fürchten zu müssen, selbst bei einem ehrwürdigen öffentlich-rechtlichen Radiosender einreichen.

Es gibt ein paar Dinge, die bei Audacity nerven, zum Beispiel, dass man einen einmal abgeschnittenen Track nicht wieder verlängern kann, wenn einem später auffällt, dass man zu viel entfernt hat. Es passiert ja schnell mal, dass man ein T am Ende des Wortes abhobelt, weil sein Ausschlag in der Audiokurve nur sehr klein ist.

Bei kostenpflichtigen Systemen wie FirstCut lässt sich der Track problemlos wieder ausfahren. Bei Audacity muss man auf die „Undo“-Funktion zurückgreifen. Doch wenn es einem zu spät auffällt und man schon etliche weitere Bearbeitungsschritte durchgeführt hat, die man nicht rückgängig machen möchte, bleibt einem nichts anderes übrig als das Rohmaterial nochmal neu zu importieren, um an den fehlenden Schnipsel zu kommen.

Besser eine richtige DAW?

Aus diesem und anderen Gründen dachte ich irgendwann, für die Gitarrenaufnahme müsste jetzt aber mal eine „richtige“ DAW-Software (Digital Audio Workstation) her und ich habe mir Ableton Live mit einigen Plug-ins zugelegt. Doch ganz ehrlich: Wer sich in dieses komplexe Programm richtig einarbeiten möchte, hat keine Zeit mehr zum Gitarre Üben. Siehst Du Dich mehr als Gitarrist*in oder als Musikproduzent*in? Im ersteren Fall reicht Audacity für Dich völlig aus.

Wer mit Ableton Live herumexperimentiert, wird dazu verführt, mit beeindruckenden Effekten wie dem Choruseffekt mangelndes Können zu vertuschen. Anstatt einfach mehr zu üben, bis auch ohne elektronische Unterstützung ein fetterer Klang aus der Akustikgitarre herauskommt. Richtig gute Gitarrist*innen polieren ihre Heimaufnahmen sowieso höchstens mit ein klein wenig Reverb/Hall auf, damit sie sich danach auch tatsächlich noch anhören wie die schlichte Übungssession, die das zugehörige Video suggeriert. Mit mehr Effekten wird es schnell unglaubwürdig.

Mit oder ohne Audiointerface?

Die Standardwerkzeuge wie eben Reverb/Hall, aber auch Audiokompressor oder Rauschunterdrückung sind auch in Audacity enthalten. Dazu weitere wichtige Funktionen wie Einblenden und Ausblenden. Ich nutze noch den Effekt „Bässe und Höhe“, um für einen volleren Klang den Bass ein bisschen hochzudrehen (z.B. in diesem Gitarrenvideo). Na klar ist es cooler, in einer echten DAW mehrere Takes hintereinander liegen zu haben und mit easy verschiebbaren Kreuzblenden zwischen den besten Parts hin- und herspringen zu können. Aber für die Heimaufnahme ist das alles nicht notwendig. Wenn Du innerhalb Deines Musikstücks mehr als zwei, drei Schnitte machen musst (die Du per Hand aus- und einblenden kannst), ist das Stück schlicht und einfach noch nicht reif für die Gitarrenaufnahme. Übe weiter.

Noch ein letztes Argument für Audacity und gegen Ableton: Um in Ableton Live aufnehmen zu können, brauchst Du zwischen Gitarre bzw. Mikrofon und Laptop ein Audiointerface. Es wandelt das analoge Aufnahmesignal in ein digitales und damit für den Laptop verarbeitbares Signal um. Ich habe mich für das Focusrite Scarlett Audiointerface entschieden, das je nach Anzahl der Kanäle und Zubehör wie Kopfhörer, Mikrofon und Kabel zwischen 93 und 659 € kosten kann. Das Focusrite Scarlett ist ein schönes Audiointerface für Einsteiger*innen, doch es ist überflüssig und die Ausgabe kannst Du Dir sparen, wenn Du wie ich mit dem Zoom H6 aufnimmst und mit Audacity schneidest. Abgesehen davon, dass der Zoom auch als Audiointerface fungieren kann, kannst Du seine Dateien auch einfach per Kartenadapter oder Kabel von der Speicherkarte auf den Rechner ziehen, ins Audacity importieren und sofort mit dem Audioschnitt loslegen. Du sparst Dir also ein Gerät.

Das Mikrofon: Handymikrofon oder Kondensatormikrofon?

Beim Focusrite Audiointerface Bundle für 181 € ist ein Kondensatormikrofon dabei. Das eignet sich allerdings besser für Sprach- oder Gesangsaufnahmen als für die Aufnahme der Akustikgitarre. Die Aufnahme der Gitarrenaudiospur mit einem integrierten Smartphone-Mikrofon empfehle ich selbst für YouTube Shorts oder ähnliche Social Media-Videoformate nicht – Video und Audio sollten immer separat aufgenommen werden. Auch die extern anschließbaren Smartphone-Mikrofone haben mich nicht überzeugt – weder Lavaliermikrofone noch dieses gute Aufsteckmikro von Rode für das iPhone.

Tonabnehmer und Kabel sind natürlich immer eine Möglichkeit. Aber damit klingt die Akustikgitarre schnell sehr elektronisch, der warme Raumklang und das authentische Feeling gehen verloren. In dem Profistudio, in das ich für besondere Anlässe gehe, wird die Gitarre mit mehreren Richt- und Raummikrofonen aufgenommen. Darum habe ich mir das in einer Minimalausstattung auch für zu Hause angewöhnt und mir auf Empfehlung das Oktava MK-012-01 Stereoset mit zwei Nieren / Kapseln / Kleinmembran / Kondensator-Mikrofonen zugelegt. Es soll heute 459 € kosten bzw. gibt sogar Varianten für 599 und 699 € – damals war es günstiger.

Jedenfalls komme ich damit sehr gut klar. Eins der Mikrofone wird direkt gegenüber aufgestellt und auf das Schallloch ausgerichtet, das andere steht schräg links von Dir und zeigt am Griffbrett entlang ebenfalls Richtung Schallloch. Ich habe dafür sowohl normale Standstative als auch kleine Millennium DS-10 Dreibein-Tischstative für 9,90 € pro Stück. So bin ich flexibel im Setup. Spezialadapter zum Befestigen der langen, schlanken Mikros auf den Stativen werden dann natürlich noch benötigt.

Die beiden Audiotracks werden aus dem Zoom H6 separat ins Audacity importiert, genau übereinandergelegt, und dann dort zu einer Stereospur verschmolzen.

Der Hintergrund: Greenscreen, Falthintergrund oder Tapete?

Wer nicht nur eine Audioaufnahme, sondern ein Gitarrenvideo mit Ton- und Bildspur machen möchte, braucht weitere Ausstattungsgegenstände. Zuerst mal einen Hintergrund. Denn vor einer weißen Rauhfasertapete wirkt man kränklich und amateurhaft. Zuerst habe ich mir einen Greenscreen gekauft, und zwar in der extrabreiten Version, weil man ja mit der Gitarre auf dem Schoß davor sitzen wird und rechts und links noch „Speck“ für den Schnitt braucht.

Mit dem Greenscreen hätte ich die Möglichkeit, so dachte ich, Gitarrenvideos zu basteln, auf denen ich scheinbar vor einem dahinplätschernden Gebirgsbach oder im Sonnenuntergang am Strand spiele – man kennt ja die entsprechenden Videos von YouTube. Doch er brachte einige Probleme mit sich: die Grafikprogramme kamen mit meinen Tattoos nicht klar, deren schwarze Farbe ja nach einigen Wochen ins Grüne übergeht, und ich wirkte gelegentlich durchsichtig. Auch mit einer normalen menschlichen Silhouette gab es Schwierigkeiten. Ohne Nachbearbeitung z.B. im Bereich der Haare ließ sich kein schönes Ergebnis erzielen. Eine gute Grafiksoftware wäre notwendig geworden. Der Greenscreen musste darum wieder gehen.

Zu klein, zu abgerundet, zu faltig

Als nächstes habe ich einen schwarz-weißen Falthintergrund von Walimex (59 €) ausprobiert (es gibt sie auch in anderen Farben wie gold, marmoriert etc.), weil eins meiner Gitarrenidole Lorenzo Polidori seine Gitarrenvideos vor einem schwarzen Hintergrund aufnimmt und dabei einfach toll aussieht. Doch auch die Falthintergründe haben ihre Tücken: sie sind in der Standardgröße recht klein und an den Ecken abgerundet.

Man muss etwas herumprobieren, bis man einen Bildausschnitt gefunden hat, bei dem man sich beim Spielen durchaus bewegen darf, ohne aus dem Bild zu fallen, und bei dem nicht in den Ecken doch plötzlich der Rand und die Wand dahinter zu sehen sind. Auch zerknittert der Falthintergrund durch das Zusammenfalten für die runde Tasche ganz schön und müsste eigentlich vor jeder Benutzung gebügelt werden – oder permanent aufgebaut bleiben. Das war mir irgendwann auch zu aufwendig.

Eine hübsche Ecke in der Wohnung

Inzwischen scheint es mir am sinnvollsten, sich eine hübsche Ecke in der Wohnung für die Gitarrenaufnahme einzurichten. Bitte einen Stuhl zum Sitzen vorsehen und kein Sofa, keine nackte Tapete als Hintergrund wählen, sondern hochwertige, schlichte Dekoration oder eine edle Pflanze davor platzieren – bitte aber keinen Ficus Benjamini von IKEA. Ich persönlich sitze gerne vor meinem schwarzweißen Mandala-Wandteppich, aber das ist sicher nicht jedermanns*fraus Geschmack.

Zeige nicht zu viel von Deiner Wohnung, denn Du möchtest ja keine Einbrecher*innen oder Stalker*innen anlocken und auch nicht wie ein*e Amateur*in wirken, der oder die mit dem Instrument nicht aus dem heimischen Kämmerlein herauskommt. Wer im Hintergrund andere Instrumente oder Musikzubehör – aufgeräumt! – drapieren kann, wirkt gleich viel professioneller. Und was auch immer einen schönen Bildeffekt gibt: eine romantische Lichtquelle wie eine antike Lampe zusätzlich zur Hauptbeleuchtung. Hier ein sehr schönes Beispiel für eine geschmackvolle Heimaufnahme.

Die Kamera & das Stativ

Während das Mikrofon des Smartphones wie gesagt nicht für die Gitarrenaufnahme taugt, kann das Video bei einem einfachen Studiosetup durchaus mit den Handys der neueren Generationen aufgenommen werden. Ein richtiges Musikvideo ist natürlich was anderes – dafür braucht man Profikameras und für den einen oder anderen Special Effekt gerne auch mal eine 360-Grad-GoPro oder eine Indoor-Drohne. Aber das bringt ja dann alles die Videocrew mit.

Beim Stativ für die Gitarrenaufnahme kann man nochmal ein paar Euro für untaugliche Varianten zum Fenster rauswerfen. Mein erstes Tischstativ war trotz der drei beweglichen Beine viel zu unflexibel. Schließlich erfordert es einige Geschicklichkeit und Einstellungskunst, ein Gitarrenvideo so aufzunehmen, dass beide Hände und das Gesicht der*des Spielenden zu sehen sind. Nochmal schwieriger wird es bei Reels und Shorts im Hochkantformat.

Auch mein zweites Tischstativ (24 €), das sich mit seinen drei in sich verbiegbaren Beinen an Gegenstände wie Notenständer, Ringleuchten o.ä. „klammern“ kann, taugte nichts. Es hielt einfach nicht und fiel spätestens beim kleinsten Stupser gegen den Notenständer oder die Ringleuchte herunter. Am Ende habe ich ein gebrauchtes ganz normales Kamera-Bodenstativ erworben, das mit einem Smartphone-Adapter ausgerüstet seinen Dienst bestens verrichtet. Teilweise ist auch bei den Ringleuchten (siehe unten) bereits eine Vorrichtung für den Smartphone-Adapter vorgesehen, allerdings können Kamera und Licht damit nicht separat ausgerichtet werden. Darum verwende ich lieber mein Bodenstativ.

Das Licht: Scheinwerfer oder Ringleuchte?

Nun noch die Frage nach dem Licht für die Gitarrenaufnahme. Wer Wert darauf legt, auf seinem Gitarrenvideo halbwegs vorzeigbar auszusehen, tut gut daran, sich das Gesicht zu pudern und gut auszuleuchten. Für ein richtiges Aufnahmestudio wären zwei oder besser noch drei Scheinwerfer notwendig. Für dieses LED-Set von Neewer (die Neewer Leuchten sind einfach gut) ist man allerdings auch gleich 227 € los. Der Vorteil ist, dass sie von oben bzw. von der Seite leuchten und die Gefahr einer Spiegelung auf dem Gitarrenkorpus gering ist.

Bei einer Ringleuchte muss man mehr darauf achten, dass der Lichtkreis nicht auf der Gitarre zu sehen ist (in den Pupillen ist er so gut wie immer zu sehen). Ich habe trotzdem lange Zeit gerne mit diesem Ringleuchtenset von Neewer (120 €) gearbeitet, bin aber nun auf dieses viel kleinere Selfie Licht Panel von Neewer (35 €) umgestiegen. Es geht mir darum, mich beim Aufnehmen nicht von allzu viel Technik eingeengt zu fühlen und die Natürlichkeit der Übungssession besser einzufangen. Das Selfie Panel reicht für gute Kontraste, die man später mit der Videosoftware noch intensivieren kann. Am Notenständer statt am Handy angebracht lässt es sich besser so ausrichten, dass sich das Licht nicht auf dem Gitarrenkorpus spiegelt.

Die Videosoftware: Premiere Pro oder Magix Video Deluxe?

Wenn Audio und Video für die Gitarrenaufnahme im Kasten sind, das Audio in Audacity zurechtgeschnitten und mit etwas Hall belegt wurde, ist jetzt noch ein Videoschnittprogramm notwendig, um beides zusammenzufügen. Es gibt heute natürlich auch viele Apps, mit denen sich das machen ließe. Aber wer lieber eine Software auf dem Laptop mit ein paar mehr Funktionen benutzt, steht vor der Frage, in ein Profitool wie Adobe Premiere Pro zu investieren oder ein Hobbyschnittprogramm wie Magix Video Deluxe zu verwenden. Letzteres kostet in der neuesten Version 64 €, ältere Versionen sind günstiger zu haben.

Ich habe beruflich und privat mit beiden schon umfangreich gearbeitet, und es geht mir damit genau wie mit der Audiosoftware. Ich präferiere eindeutig die schlichtere und günstigere Variante. Premiere Pro ist ein hochkomplexes Programm. Allein um Basisfunktionen wie Zoom oder Weichzeichner für das Gesicht zu finden und zu verstehen, muss man lange Tutorials anschauen. Magix ist praktisch selbsterklärend und auf die wichtigsten Funktionen reduziert. Für Dein Gitarrenvideo aus dem Heimstudio reicht es allemal. Auch hier gilt: ein professionelles Musikvideo verlangt natürlich eine ganz andere Softwareausstattung – und einen Profi, der damit umgehen kann.

Bild von Dmitriy Gutarev auf Pixabay