🇩🇪 Es ist schwer, Infos dazu zu finden, was ein Musikvideo kostet. Die allermeisten Videoproduzenten schreiben auf ihren Webseiten, dazu könne man keine Angaben machen, weil der Preis je nach Aufwand sehr stark variiert. Das stimmt sicher, aber für die durchschnittlichen Ansprüche eines aufstrebenden Musikers vor seinem ersten Musikvideo Projekt kann man durchaus konkreter werden.
Musikvideo lieber selbst gemacht oder professionell produziert?
In diesem Blogartikel werde ich Dir anhand von mehreren konkreten Musikvideo Beispielen erklären, aus welchen Bestandteilen sich die Kosten zusammensetzen. Und auch, an welchen Stellen Du sparen kannst und woran Du besser nicht sparen solltest. Daraus kannst Du Dir dann eine belastbare Kostenkalkulation für Dein eigenes Projekt zusammenstellen.
Mache Dir vorher bewusst: Die Bandbreite von Musikvideos ist enorm. Zwischen einem aufwändigen Dreh in der Wüste wie in Lady Gagas Song „911“ (geht bestimmt in die Hunderttausende) und einem kleinen, mit der Handykamera aufgenommenen und selbst zusammengebastelten Clip ist grundsätzlich alles möglich.
Die unterste Preiskategorie
In der untersten Preiskategorie gibt es drei verschiedene Ansätze. Der erste wäre, sich im Bekanntenkreis nach jemandem umzuhören, der mit der Kamera umgehen kann und bereit ist, ein Video für einen Freundschaftspreis anzufertigen. Ein symbolisches Honorar von 300 bis 500 Euro solltest Du dieser Person geben, wenn sie Dir bei Deinem Songprojekt hilft. Denn es entsteht durchaus einiger Aufwand.
Idee zwei wäre eine selbstgemachte Aufnahme zu Hause wie diese hier. Dabei bewegt man sich in einem ähnlichen preislichen Rahmen (Zubehörpreise Stand 2021):
- Falthintergrund 50 Euro
- Ringleuchte 85 Euro
- 2 Profi-Nierenmikrofone ca. 300 Euro
- 2 Mikrofon-Stative 148 Euro (gibt’s auch günstiger, aber damit ärgert man sich langfristig nur rum)
- Audio Interface mit 2 Mikrofon-Kabeln und Kopfhörer 300 Euro
- Laptop (Dein Privatlaptop, keine Extrakosten)
- Handy (Dein Privathandy, keine Extrakosten)
- Videoschnittprogramm 58 Euro
- Einsteiger DAW (Digital Audio Workstation), wenn eine solche Software als Lightversion nicht beim Audio Interface schon dabei ist (gehen wir mal davon aus, sie ist dabei und kostet nicht extra)
In einem anderen Blogartikel habe ich übrigens ausführlicher zum Thema Aufnahmetechnik für die private Anwendung geschrieben: Gitarrenaufnahme mit der Akustikgitarre: Setup-Tipps für zu Hause.
Die dritte Variante in dieser Kategorie
Die dritte kostengünstige Musikvideo Variante wäre, in Tonstudios nach Sonderaktionen für Einsteiger*innen zu fragen. Die Famous Gold Watch Audio Visual Recording Studios in Berlin bieten zum Beispiel so genannte „Video Days“ an. Dabei kannst Du einen zweistündigen Slot buchen, um eine Liveaufnahme Deines Songs aufzeichnen zu lassen. Das sieht dann am Ende so oder so aus und kostet (2024) ca. 300 Euro brutto.
Aber Achtung, 120 Minuten sind sehr kurz! Ein Teil der Zeit geht schon dafür drauf, die Technik auf Dich und ggf. Deine Band abzustimmen und alles auszutesten. Es gehört schon einiges an Performance-Erfahrung dazu, innerhalb von weniger als zwei Stunden Deinen Song einmal von Anfang bis Ende in einer fehlerfreien, veröffentlichungsreifen Version hinzulegen. Und das vor zwei Videoprofis, die dabei um Dich herumlaufen und Dir die Kamera unter die Nase halten!
Richtwert zu den Kosten für ein Musikvideo der mittleren Preiskategorie
Ich gehe davon aus, dass Du, wenn Du nach Kostenkalkulationen für ein Musikvideo gegoogelt hast, Dir eigentlich etwas mehr vorstellst als die drei bisher beschriebenen Ansätze. Klar, der Wüstendreh à la Lady Gaga ist illusorisch. Aber ein gewisses Maß an Professionalität und ein bisschen aufregendere Bilder als das typische Spaßprojekt mit Freund*innen möchtest Du diesmal schon erreichen. Das Ganze natürlich in einem bezahlbaren Rahmen. Versuchen wir uns also, einem solchen Musikvideokonzept der mittleren Preiskategorie zu nähern.
Ein erster Richtwert kommt hier: Bei einer*m erfahrenen Videojournalisten*in / -produzenten*in, der*die evtl. mit einer*m Assistent*in antritt, kann man grob mit 800 bis 1.500 Euro Honorar für einen Drehtag und 500 bis 800 Euro für einen Schnitttag rechnen (alle Zahlen ab hier netto, also die Mehrwertsteuer kommt noch dazu, Stand 2024). Für ein ganz einfaches Video entweder nur mit einer Bühnenaufnahme ODER mit Story-Szenen benötigt man mindestens einen Drehtag und einen Schnitttag!
Weitere Kosten können entstehen durch Equipment, Assistenten, Location-Miete, Catering, Requisiten, Anreise und vieles mehr. Dazu gibt es einen ausführlichen und lesenswerten Artikel von Musikvideoproduzent Toby Wulff. Er erklärt darin, 1.500 Euro seien schon verbraten, wenn der Aufnahmeknopf der Kamera zum ersten Mal gedrückt werde.
Wie Du Dich auf die Verhandlung mit dem Videoproduzenten vorbereitest
Wenige Videodienstleister werden auf ihren Websites konkret. Die meisten möchten erstmal Deine Anfrage bekommen. Das Problem ist, dass Du dann also eine Anfrage stellst („Was kostet bei euch ein Musikvideo?“) und vom Dienstleister eine von diesen beiden Rückfragen erhalten wirst:
- Wie hoch ist denn Dein Budget? Gerne sage ich Dir, was Du dafür bekommen kannst!
- Was für ein Video stellst Du Dir denn vor?
Wenn Du überhaupt keine Ahnung hast, von welchem Rahmen man hier spricht, blamierst Du Dich entweder mit einer zu niedrigen Budgetangabe (denn natürlich hoffst Du auf unter 1.000 Euro). Oder aber mit wilden Ideen für ein tolles Video, die jenseits jeder Machbarkeit im Rahmen eines Privatbudgets liegen und Dir am Ende einen Kostenvoranschlag von 10.000 Euro bescheren. Also kommst Du doch nicht drumherum, vorher selbst schon einmal zu kalkulieren.
Preisbeispiele für ein Musikvideo von verschiedenen Dienstleistern
Zum Glück gibt es doch den einen oder anderen Anbieter, der ein wenig konkreter wird (Preisangaben recherchiert im Jahr 2021). Die professionelle Aufnahme einer Performance auf einer Bühne („Session Video“) kostet beispielsweise bei dem Anbieter SILENTFILM ab 1.000 Euro netto. Ab 2.500 Euro gibt es ein Musikvideo mit 2 Drehtagen, zum Beispiel 1 Tag Live-Performance und 1 Tag Story-Szenen oder 2 Tage Story-Szenen an verschiedenen Locations. Verschätzt euch da nicht, es dauert beim Dreh alles viiiiieeeeel länger als man denkt. Selbst für einen 3-Minuten-Song.
Der Anbieter Trust ART Filmproduktion Berlin nennt auf seiner Website eine Preisspanne von etwa 2.000 bis 10.000 Euro. Für ein „konzeptionell durchgearbeitetes Musikvideo mit mehreren Locations und mehr als einem Drehtag, den dazugehörigen Schnitttagen und einer angemessenen Aufnahmetechnik“ fallen ab 4.000 Euro an. Der Anbieter Mainfilm kalkuliert für ein „einfaches Musikvideo“ ab 5.000 Euro. Beim Anbieter BEATVIDEO geht es dagegen schon ab 990 Euro los für 2 Stunden Vorgespräch, 3 Stunden Dreh, technische Ausrüstung und Videoschnitt mit einer Korrekturschleife.
Das klingt verlockend, aber ein guter VJ, der seriös und nicht selbstausbeuterisch kalkuliert, kommt einfach auf die weiter oben genannten Tagessätze. Und für mein wirklich sehr schlicht gehaltenes Musikvideo, das ich euch gleich vorstellen werde, haben wir eine ganze Woche lang immer wieder Vorgespräche geführt, vom Kennenlernkaffee bis zur Detailplanung, und wir haben 8 Stunden gedreht. In zwei Stunden Vorgespräch und drei Stunden Dreh schafft man definitiv kein spannendes, individuelles Musikvideo, sondern eher eine Standardvariante. Auch eine einzige Korrekturschleife (d.h. Du kannst einmal Änderungswünsche nennen und diese werden eingearbeitet) ist sehr wenig. Vielleicht ist Dir das alles gar nicht so wichtig, dann kann ein Angebot wie das von BEATVIDEO interessant sein. Du solltest einfach nur wissen, was Du erwarten kannst, wenn Du auf einen günstigeren Anbieter zurückgreifst.
Wie Du den besten Videoproduzenten auswählst
Die Qual der Wahl liegt bei Dir. Achte bei der Auswahl des Dienstleisters unbedingt darauf, dass er nicht nur irgendwelche tollen Videos, sondern ganz konkret tolle Musikvideos als Referenzen im Portfolio hat. Am besten auch noch konkret aus Deinem Musikgenre. Und dass Du irgendetwas Besonderes in den Filmen findest, das sie einzigartig macht, von anderen abhebt und Dir im Gedächtnis bleiben lässt.
Für mich war es dieses Video, an dem ich hängengeblieben bin, weil es mich trotz seiner Schlichtheit total fasziniert hat. Darum habe ich mich bei meinen ersten beiden Produktionen für diesen Anbieter entschieden. Ein Musikvideo ist eine eigene Kunstform, die nicht jeder beherrscht, der mit einer Kamera umgehen kann. Und eine Spezialistin für Rap und Hip Hop Songs kann sich in Deinen Singer-Songwriter Lovesong vielleicht nicht so gut reindenken.
Die Audioaufnahme separat kalkulieren
Wenn Du Dich nicht für ein Session Video entscheidest (gefilmt bei einem Auftritt, der Videoproduzent ist für gute Bilder UND guten Ton zuständig), musst Du die Audio-Musikproduktion (Recording, Mixing, Studiomusiker) separat kalkulieren. Das ist dem Videoproduzenten sowieso am liebsten, denn er bekommt den fertigen Song vor dem Dreh und kann sich sehr konkret um die passenden Bilder kümmern. Auf jeden Fall ist ein professionelles Musikvideo mit einem nur halbguten (selbstgemachten) Audiotrack sinnlos. Insofern kommen da auch nochmal Kosten auf Dich zu.
Achte darauf, dass Du ein richtiges Tonstudio für Musiker*innen buchst (z.B. UFO Sound Studio oder Hansa Studios) und nicht aufgrund günstiger Preise auf einen Anbieter hereinfällst, der sich eher auf Junggesellenabschiede oder Kindergeburtstage spezialisiert hat. Das gibt es nämlich auch ganz viel: Man bucht vier Stunden Studiozeit, in denen man unter Anleitung einen Spaß-Song schreibt, dabei viel Limo oder Bier trinkt und das Werk dann am Ende als feuchtfröhliche Erinnerung mit den Freund*innen ins Mikro grölt und auf einem Stick mit nach Hause nehmen kann.
Durch diese Aspekte habe ich Kosten gespart
Nun kommen wir zu meinem ersten konkreten Beispiel, dem Musikvideo für meinen Song Cup of Black Tears:
Zuerst habe ich mir überlegt, auf welchen Aufwand ich verzichten kann, um die Kosten so niedrig wie möglich zu halten. Drohnenaufnahmen oder ähnliche Spezialeffekte, die heute gerne eingesetzt werden, hatte ich sowieso nicht geplant. Folgende Aspekte haben dazu beigetragen, Kosten zu sparen:
- Wir haben nur in einer einzigen Location gedreht, und zwar in einer privaten Location im Bekanntenkreis. Miete kostete sie nicht, sondern nur ein kleines finanzielles Dankeschön. Wir hatten uns auch Lofts auf AirB’n’B angeschaut, doch da ging die Tagesmiete ab 500 Euro los.
- Ich habe keine echte Live-Performance vor der Videokamera gemacht. Bei der es darauf angekommen wäre, richtig gut Gitarre zu spielen und zu singen. Das kann gerne mal richtig lange dauern. Stattdessen habe ich zum Playback der fertigen Audioaufnahme gespielt und gesungen. Wir haben eigentlich die wenigste Zeit mit diesen zwei Szenen verbracht. Auf dem Boden in einem weißen Raum sitzend und auf dem Bett sitzend von hinten zu sehen.
- Wir haben darauf verzichtet, die Studiomusikerinnen, die ich für die Audioproduktion dazugebucht hatte, im Video zu zeigen. Für die einsame und traurige Stimmung in meinem Song war das sowieso besser.
Weitere kostensparende Faktoren
Es gab noch mehr kostensparende Faktoren:
- Ein Visagist oder Make up-Profi war beim Dreh nicht dabei, wobei mich das durchaus Überwindung gekostet hat. Man sieht mich im Video schließlich in Nahaufnahme und an einem langen Drehtag lässt auch ein gut vorbereitetes Make up irgendwann nach. Außerdem kann man nicht gleichzeitig darauf achten, zu performen bzw. vor der Kamera zu agieren und gut auszusehen. Wenn der VJ keinen Blick dafür hat (er achtet auch eigentlich eher auf die Gesamtkomposition des Bildes als auf eine Haarsträhne, die ungünstig hängt), muss doch ein Make up-Profi mit.
- Die Idee für das Filmkonzept habe ich bereits mitgebracht. Wir mussten nicht beim ersten Brainstorming, sondern konnten gleich bei den Details einsteigen. Wobei ein fertiges Filmkonzept nur Kostensparen hilft, wenn die Idee praktikabel und realistisch ist. Dazu muss Vorerfahrung in Sachen Videoproduktion vorhanden sein. Das ist bei mir durch meinen Hauptberuf der Fall.
Bei diesen Aspekten habe ich keine Kompromisse gemacht
Was ich auf keinen Fall wollte, war, dass mein Musikvideo irgendwie peinlich wird. Wenn schon, dann richtig. Auch wenn folgende Faktoren preistreibend waren, habe ich nicht darauf verzichtet:
- Ich habe einen absoluten Profi mit Profiausrüstung, zwei Assistenten, eigenem Cutter, etc. gebucht. Statt eines Allrounders, der alles als One-Man-Show mit gemieteter Technik erledigt. Er hat schon Musikvideos für Universal gemacht und Dokumentarfilme für Arte gedreht. Ausschlaggebend für meine Wahl waren zwar vor allem die Instant-Sympathie und die gleiche kreative Wellenlänge und nicht die Referenzen. Aber letztendlich ist es nicht verwunderlich, dass es gerade ein Profi ist, der sofort versteht, was ich mir für mein Musikvideo vorgestellt habe.
- Ich habe ein individuelles Videokonzept umsetzen lassen, das in Sachen Bildsprache & Story speziell auf meinen Song zugeschnitten ist. Statt der schrecklichen Mischung aus Barde im Kornfeld plus Drohnenaufnahmen von Landschaften, die ich auf der Suche nach einem Musikvideoproduzenten so häufig gesehen habe.
Und das hat mein Musikvideo am Ende gekostet
Hier stelle ich euch transparent die Kosten für dieses Musikvideo zusammen, die Preise sind aus dem Jahr 2021:
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- Recording & Musikproduktion (2 Tage im Tonstudio): 520 Euro brutto
- Honorar für Studiomusiker: 600 Euro
- Filmproduktion (1 Drehtag, Schnitt, Farbkorrektur): 2.023 Euro brutto
- Location: 100 Euro
- Requisiten (Kleidung, Textilien, schwarze Lebensmittelfarbe, schwarze Seife): 83 Euro
Gesamtkosten für mein Musikvideo: 3.326 Euro
Ein zweites Beispiel
Beim zweiten Musikvideo wusste ich ja nun schon, was auf mich zukommt, und konnte ein wenig erfahrener in die Kalkulation gehen. Für die Studiomusiker hatte ich beim ersten Mal zu hohe Honorare gezahlt (da kommt es natürlich sehr auf Bekanntheit und Grad der Professionalität an), hier wollte ich die Kosten senken. Am Ende hat der Audioproduzent, diesmal ein anderer als beim ersten Mal (Details in der Caption auf YouTube), auch die Klavierbegleitung übernommen, sodass die Audioproduktion insgesamt teurer wurde, dafür aber keine Extrakosten für Studiomusiker entstanden.
Da ich mit demselben Videoproduzenten gearbeitet habe, blieben die Kosten in diesem Punkt gleich. Im Unterschied zum ersten Video haben wir aber in diesem Fall eine tolle Location angemietet, wodurch zusätzliche Kosten entstanden. Auch hatte ich einen Make up-Artist dabei, wobei ich im Nachhinein nicht mehr überzeugt bin, dass das nötig gewesen wäre. Die Kosten lagen insgesamt etwas höher als beim ersten Video, was sicher auch durch die Inflation begründet war.
Für meinen zweiten Song Music School Star sieht die Rechnung wie folgt aus, die Preise sind aus dem Jahr 2022:
- Audioproduktion: 800 Euro brutto
- Filmproduktion: 2.023 Euro brutto
- Location: 350 Euro brutto
- Make up: 200 Euro brutto
- Requisiten (Kleid, Mikrofon): 200 Euro brutto
Gesamtkosten für das Musikvideo: 3.573 Euro brutto
Ein drittes Beispiel
Im Jahr 2023 habe ich mein drittes Musikvideo releast. Mein Song „The Satellite Waltz“ erhielt bei den Berlin Music Video Awards #bmva2024 eine „Lobende Erwähnung“ (Honorable Mention) der Jury! Für mich ein Zeichen, dass ich mit der Videoproduktion inzwischen eine neue Stufe der Professionalität erklommen habe.
Ich bin diesmal zu einer anderen Videoproduzentin gewechselt (Details in der Caption auf YouTube), die eher im pädagogischen Bereich tätig ist als als Dokumentarfilmerin im Premiumsegment. Daher konnte ich die Kosten in diesem Punkt etwas senken, musste aber auch eine längere Produktionszeit in Kauf nehmen. Wir haben eine spektakuläre Drehlocation gewählt, die nochmal teurer war als beim Vorgängervideo: ein Planetarium! Die Location hat sicherlich einen großen Anteil daran, dass das Video bei der Jury der Berlin Music Video Awards gut ankam. Zusätzlich waren eine Drohne und eine 360-Grad-GoPro mit einem eigenen Spezialisten für diese Aufnahmeformen im Einsatz. Auch das verleiht dem Ergebnis „das gewisse Etwas“.
Erstaunlich, dass die Gesamtkosten für dieses aufwändigste Musikvideo, das ich bisher releast habe, trotzdem etwas niedriger als beim zweiten lagen. Und zwar fast genau auf dem Niveau des ersten Videos, trotz 2 Jahren Preisinflation, die zwischen den Produktionen liegen. Und obwohl noch zwei weitere Ausgabeposten dazukamen, die es bei den Vorgängern nicht gegeben hatte: eine Textberatung durch eine Muttersprachlerin, damit ich mich mit den englischen Lyrics nicht blamiere. Und ein Vocal Coaching im Studio, d.h. meine Gesangslehrerin war für ein kleines Aufwärmprogramm, gute Tipps und seelischen Beistand während der Aufnahme dabei.
Und so sieht die Kalkulation im Detail aus, die Preise sind von 2023:
- Audioaufnahme (2 ganze Tage Studiomiete und Produzentenhonorar): 571,20
- Studiomusiker (Cello) und Prüfung der englischen Lyrics durch Muttersprachler: 150,00 €
- Vocal Coaching im Studio: 125,00 €
- Locationmiete (Planetarium, 3,5 Std.): 550,00 €
- Videoproduzent (Kick off Meeting, Locationbesichtigung, 1 Drehtag, 2 Schnitttage): 1.421,00 €
- Indoor Drohne / GoPro (Technik und Personal): 350,00 €
- Accessoires (Kleid, Make-up, Glitzer, Parkticket, Catering, …): ca. 150,00 €
Gesamtkosten: 3.317,20 €
Ein viertes Beispiel
Zu diesem vierten Beispiel, meinem Song „Last Day of Your Life“, muss man ehrlich sagen, dass die realistischen Kosten für ein solches Video über dem liegen, was ich dafür ausgegeben habe (siehe unten). So habe ich z.B. nur einen Drehtag bezahlt, obwohl wir zwei gebraucht haben – einen für die Außendrehs auf dem Dach und auf der Straße und einen für die Studioaufnahmen. Auch der Schnitt und die KI-Animationen haben mehr Zeit in Anspruch genommen als in Rechnung gestellt.
Hier gab es einen Deal, bei dem die Videoproduzentin die Gelegenheit bekam, an meinem Video bestimmte Techniken auszuprobieren, die später anderweitig eingesetzt werden können. Und dass ich, wie bereits beim letzten Musikvideo, die Einreichung bei den Berlin Music Video Awards zugesagt habe, die zu einem Imagegewinn führen kann. Bei den Studiumusikern hatte ich das Glück, auf persönliche Kontakte und Freundschaften zurückgreifen zu können, weshalb nicht die vollen üblichen Honorare fällig wurden. Insofern kann die u.g. Aufstellung nur einen groben Anhaltspunkt bieten.
- Audioaufnahme (2 ganze Tage Studiomiete und Produzentenhonorar): 619 €
- Studiomusiker (Saxofon und Kontrabass): 450 €
- Prüfung der englischen Lyrics durch Muttersprachler: 15 €
- Videoproduzentin (1 Drehtag, 3 Schnitttage): 1.838 €
- Accessoires (Kleid, Harness, Make up): 73 €
Gesamtkosten: 2.995 €